Übersetzungspannen mit System

Seit dem Beginn meiner Laufbahn als Dolmetscherin, ja eigentlich seit Beginn meines Studiums, erschreckt man uns mit dem angeblich bald drohenden Verschwinden unseres Berufsstandes. Es ging schon im letzten Jahrtausend das Gerücht um, Dolmetschen und vor allen Dingen Übersetzungen würden schon bald durch den allwissenden, omnipotenten und allgegenwärtigen Computer übernommen werden…

Nun ja, anno 2014 erscheint im Handelsblatt ein Artikel über die Website von Alibaba und über die teilweise hanebüchenen Übersetzungspannen auf den deutschen Seiten. Ganz offensichtlich, so mutmaßt das Handelsblatt, wurden die Seiten durch den Google Übersetzer gejagt. Die Fundstellen, die in dem Artikel erwähnt werden, sind köstlich: da gibt es das „Musikinstrument des Dreiecks“ – in Fachkreisen auch Triangel genannt, oder „Neues populäres Wegwerfbaby„, hinter dem sich schlicht und ergreifend feuchte Hygienetücher verbergen. Insgesamt nennt das Handelsblatt den Webauftritt des Konzerns „laienhaft“.

Genau so präsentiert sich die deutsche Webpräsenz des chinesischen Giganten auch: da wird Kochenwerkzeug angeboten, da gibt es aber auch Kochwaren; spannend… oder ein anderes willkürlich ausgewähltes Beispiel – in der Rubrik „Deckel, Flaschendeckel, Schließung“ wird folgendes angeboten: „molkerei aluminiumfolie fluggesellschaft folie behälter und deckel“. Aha.

Ich persönlich verwende Alibaba gerne als stimmungsaufhellendes Mittel, denn die Website ist immer für einen Lacher gut.

Wer sich also nicht öffentlich zum Gespött machen will, der sollte doch für das Dolmetschen und Übersetzen einen Sprachprofi hinzuziehen…

 

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