In meinem letzten Beitrag habe ich über Wörterbücher geschrieben, die mit Sicherheit ein überaus wichtiges Hilfsmittel für die Dolmetscherin sind. Von weitaus größerer Bedeutung sind allerdings die Glossare, die Dolmetscher im Laufe ihres Berufslebens zusammentragen. Fachbücher, Hintergrundtexte, relevante Internetseiten, vom Kunden bereitgestellte Redetexten und Präsentationen, Fachbegriffe, die während des Dolmetscheinsatzes verwendet werden – all das bildet einen nicht mit Gold aufzuwiegenden Schatz, den man in keinem Wörterbuch der Welt finden kann. Oftmals sind es nicht nur die reinen Termini, sondern auch interne Abkürzungen, Bezüge auf Geschehnisse innerhalb der Abteilung oder der Firma, bis hin zu Anspielungen und Witzen, die für den Kontext richtig sind.
Viele dieser Dinge lagern sich auch im Kopf der Dolmetscherin ab und sind bei Folgeaufträgen jederzeit abrufbar. Manchmal komme ich nach Monaten wieder zu einem Kunden und stelle plötzlich fest, dass ich Worte kenne, verwende und übersetze, die ich in einem anderen Kontext niemals parat gehabt hätte.
Das Studium der Vorbereitungsmaterialien und der Glossare setzt mich ebenfalls ins Bild.
Flexibilität ist gut, Vorbereitung ist besser! (Frei nach Lenin)