Um meine Sprachen Englisch, Russisch und Italienisch immer auf dem neuesten Stand zu halten, höre ich viel Radio oder sehe fern, jeweils in der Sprache, die gerade ansteht. In den letzten Tagen habe ich nun vermehrt deutsches Radio oder deutsches Fernsehen „genossen“ – und da komme ich nun ins Grübeln. Was man da teilweise so hört, treibt mir die Schamröte ins Gesicht. Was ist aus dem guten alten Grundsatz „Subjekt-Prädikat-Objekt“ geworden? Das Subjekt wird uns noch angeboten, aber dann durch ein virtuelles Komma abgetrennt und durch ein Personalpronomen „ergänzt“. Warum nur? Man kann das machen, natürlich – es handelt sich dann um eine stilistische Figur, die das Subjekt betonen soll. Aber was soll ich von Sätzen halten wie:
„Die Sonne, sie geht auf.“ oder (sehr beliebt): „Die Menschen, sie sind betroffen“ (wird gern genommen nach Unfällen, Amokläufen etc.)
Da wird gar nichts betont, da handelt es sich nur um eine sprachliche Nachlässigkeit, die in Journalistenkreisen offensichtlich als chic gilt. Was nur, wenn die Beiträge im englischen, russischen oder italienischen Rundfunk genauso schlampig gemacht sind? Ich wage gar nicht, daran zu denken…