Wenn eine eine Reise tut…

Auf dem Weg nach Sizilien
Auf dem Weg nach Sizilien

dann kann die Dolmetscherin wirklich etwas erzählen!

In schöne Italien sollte es gehen, in den sonnigen Süden des Landes. Toll, wunderbar, so entfliehe ich für zwei Tage dem trüben Wetter in Deutschland. So lautete der Plan. In der Umsetzung oder „im doing“, wie man im Deutschen heutzutage so schön sagt, sah die Sache etwas (!) anders aus.

Es fing damit an, dass die Bahn bestreikt wurde. Um also zum Frankfurter Flughafen zu kommen, musste ich mich ins Auto setzen. Nun hatten diese Idee noch sehr viele andere Menschen, so dass die A5 vollkommen verstopft war. Die durchschnittliche Geschwindigkeit lag gefühlt bei 20 km/h. Der Flieger wartet nicht, denkt sich die immer sehr pünktliche Dolmetscherin und ringt (erst innerlich, dann auch äußerlich) die Hände. Aber der Verkehrsgott ist mir gewogen, der Verkehr fließt, und ich erreiche den Flughafen mehr oder weniger pünktlich, passiere die Sicherheitskontrollen, finde mein Gate und entspanne.

Diese Entspannungsphase dauerte genau 10 Minuten, dann wurde nämlich von der Alitalia bekanntgegeben, dass unser Abflug sich um 1,5 Stunden verspätet. Meine Kollegin und ich schicken eine SMS an den Kunden, denn es zeichnet sich ab, dass wir unseren Anschlußflug ab Mailand unter Umständen nicht bekommen. Um es kurz zu machen: statt um 09.45 steigt unser Flugzeug um 13.00 Uhr in die Lüfte. (Nota bene: laut Flugplan wären wir um 14.40 am Zielflughafen angekommen…und ich hätte den Streik der Bahn abwarten können und wäre immer noch rechtzeitig genug am Flughafen gewesen…)

In Mailand angekommen, werden wir mit einer neuen Bordkarte für den nächsten Flug nach Süditalien, Abflug um 17.00 Uhr,  und mit einem Voucher für’s Mittagessen versorgt. Dann warten wir. Den Dolmetscheinsatz am Abend können wir  immer noch wahrnehmen.

Um 16.30 wechselt die Anzeige für unseren Flug auf „verspätet“. Wir schreiben die mittlerweile 20. SMS, um den wartenden Kunden auf dem Laufenden zu halten. Ich suche das Flughafengebäude nach einem Alitalia-Vertreter ab, um Genaueres zu erfahren. Ja, wir werden um 40 Minuten verspätet abfliegen.  Schlußendlich war es dann eine ganze Stunde – ich könnte jetzt, nachdem ich dort vier Stunden zugebracht habe, Führungen über den Mailänder Flughafen Linate anbieten!

Um 19.30, läppische 13 Stunden nach Verlassen des Hauses, sind wir dann glücklich in Süditalien gelandet. Und 20 Stunden später flogen wir die gleiche Strecke wieder zurück – dieses Mal genau nach Flugplan.

Ach ja, die Abendveranstaltung hat dann leider ohne uns stattgefunden. Der Wettergott war dagegen, denn in Mailand hatte es am Morgen Schnee und Eisglätte gegeben, wodurch alle Sizilien ohne Dolmetschenabgehenden Flüge am Boden festgehalten wurden.

Immerhin konnte ich während dieses Mini-Aufenthaltes diese Atmosphäre erleben, das entschädigt für vieles.

 

 

 

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